HOHENLEUBEN. Viele Wünsche für Hohenleuben hat die Bürgermeisterin. Alle werden wohl nicht erfüllt. Das sind die Gründe.
„Meine Wunschliste ist drei Seiten lang“, lacht die ehrenamtliche Hohenleubener Bürgermeisterin Stefanie Soch (parteilos) und erklärt auch gleich, warum sie nur von Wünschen spricht.
Das Problem sind – wie oft und nicht nur in Hohenleuben – die Finanzen. Weil der Landkreis noch auf Zahlen des Landes wartet, bevor er seinen Haushalt erstellen kann, warten derzeit auch die Kommunen. Denn diese sind wiederum abhängig beispielsweise durch die Kreis- und Schulumlage, die sie an den Landkreis abführen. Momentan ist noch nicht klar, wie hoch diese ausfallen wird – eine Erhöhung wäre notwendig. Rund 80.000 Euro hätte die Gemeinde wohl weniger, sagt Soch, betont aber gleich, dass das nur Schätzungen sind, der Haushalt vermutlich erst im März/April stehe und damit erst die konkreten Zahlen.
Sollte sich die Summe aber in dieser Höhe einpendeln, wäre das ein Problem für Hohenleuben, das sowieso seit Jahren schon den finanziellen Gürtel enger schnallen muss. Zumal: „In dieser Summe sind die Ergebnisse der laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, die weitaus höheren Stromkosten für unsere Gebäude oder die Benzinkosten für den Bauhof noch gar nicht enthalten.“
Sprich: Nicht alle Wünsche, die Soch auf ihrer Liste hat, werden sich wohl erfüllen lassen, auch wenn sie alles dafür tun werde. Anderes wiederum musste man auf das Jahr 2024 verschieben.
Wasserturm, Kegelbahn und Außenanlagen
Ganz oben auf ihrer Liste stünden die Außenanlagen für den Kindergarten, zumal die Einrichtung im Mai die 30-jährige Trägerschaft mit einem Tag der offenen Tür feiern will. Schon im vergangenen Jahr wurde einiges investiert, auch der Innenbereich saniert, nun will man die Außenanlagen fertigstellen. Etwa 115.000 Euro nimmt man für beides in die Hand – auch in der Hoffnung, dass mehr Kinder die Einrichtung besuchen und man durch das Wunsch- und Wahlrecht der Eltern nicht mehr so viel Geld an andere Einrichtungen/Kommunen bezahlen muss. Das will man nicht allein damit erreichen, dass die Einrichtung attraktiver wird. Es gibt Begrüßungsbesuche bei frischgebackenen Eltern, Essensgutscheine für ein halbes Jahr, eine Broschüre in der sich die Vereine vorstellen und anderes.
Als Zweites nennt Soch den Wasserturm in der Karl-Marx-Straße, der ein Opfer der Baukostenexplosion wurde. 2022 hatte man 40.000 Euro als Fördermittel erhalten, diese sollten eigentlich für alles reichen. Weil die Preise mit dem Ukraine-Krieg noch einmal kletterten, überholte die die Realität Planung und das Geld reichte nur für zwei Seiten. Mit der gleichen Summe will man nun den Rest realisieren.
Auch die Kegelbahn an der Turnhalle hat die Bürgermeisterin weiter im Blick. Das sei einer ihrer größten Wünsche seit der Amtsübernahme vor fast genau zwei Jahren. Nach der Fördermittelbeantragung 2021 erhielt man Ende Dezember 2022 die Zustimmung, die offizielle Bewilligung steht aber noch aus.
Nicht nur ist von April bis August eine energetische Sanierung der Turnhalle geplant, man will so auch wieder den Wettkampfbetrieb ermöglichen.
Was leider verschoben werden muss
Auf 2024 verschieben muss man den Radweg an der Kreuzung Brückla/Landesstraße 1083, die über das Land im Frühjahr saniert werden soll. Für den Radweg – eine Gemeinschaftsmaßnahme von Land, Hohenleuben und Zeulenroda-Triebes – gebe es noch weiteren Abstimmungsbedarf.
Gleiches gelte für die Sanierung der Schlossstraße. Nachdem eine große Gruppe Hohenleubener von 14 Jahren bis Mitte 80 Anfang Dezember bei großer Kälte eine Verkehrszählung machte und mit 700 Fahrzeugen und 21 Bussen nachwiesen, dass es sich nicht um eine Anliegerstraße handele, will man nun erneut Fördermittel beantragen.
Zuletzt muss auch das Vorhaben eines Investors warten, auf den Äckern am Windmühlenweg eine Wohn- und Pflegeeinrichtung zu bauen. 55 Plätze soll sie bieten und eigentlich ab Februar gebaut werden. Allerdings gibt es noch Gesprächsbedarf für die Baugenehmigung. „Aber wir arbeiten daran“, verspricht die Bürgermeisterin.
Sochs weitere Wünsche für Hohenleuben
1. Bekämpfung des Borkenkäfers im Stadtwald im Frühjahr in Abstimmung mit dem Forst
2. Neugestaltung des Marktplatzes mit Hilfe der Hohenleubener Vereine, da Bänke, Hecken und Co. verschlissen sind
3. Den Grundschulstandort erhalten und sichern. „Das ist das wichtigste im Ort“, so Soch, von dem vieles andere abhinge.
4. Die beiden gesperrten Spielgeräte in der Grundschule ersetzen. 8000 Euro wurden durch die Leimsche Initiative zur Kinder- und Jugendförderung (Liks) gesammelt, noch fehlt das OK des Landkreises als Grundstückseigentümer
5. Den Tourismusstandort mit Burgruine, Museum, Kirche und Wasserturm stärken und attraktiver machen.
6. Die „Ratskellerlücke“ am Markt mit Parkplatz und Löschwasserzisterne schließen.